Der Harmonie fehlen die Auftrittsorte - Schwarzwälder Bote
Die musikalische Zwangspause bei der Harmonie Schwenningen ist zwar vorbei, allerdings macht die noch andauernde Pandemie dem kleinen Verein schwer zu schaffen. Es fehlt an großen Auftrittsmöglichkeiten und auch die personelle Situation könnte besser sein.
Die Stimmung in der Harmonie Schwenningen ist zunehmend positiv. Sich nach neun Monaten Zwangspause während dem Herbstfest auf dem Göpelhausplatz in Mühlhausen in der Öffentlichkeit zu präsentieren, war ein Labsal für den Musikverein.
Bei einem Bestand von rund 20 Musikern bleibt es eine Herausforderung, neue Mitglieder zu gewinnen. Zudem führen die Auswirkungen der Pandemie dazu, dass es im zweiten Jahr hintereinander nicht möglich sein wird, sich beim traditionellen Jahreskonzert im Advent zu präsentieren.
Im katholischen Gemeindehaus St. Franziskus langjährigen Veranstaltungsort der Jahreskonzerte, ist aufgrund der Hygieneauflagen die Durchführung derartiger Veranstaltungen nicht möglich. Einen anderen Veranstaltungsort für das Jahreskonzert fand die Harmonie bislang nicht.
Kleine Auftritte
Orte wie die Neckarhalle kommen aus finanziellen Gründen nicht in Frage. Des halb plant die Kapelle sich mit kleineren Auftritten wie etwa am Christkindlmarkt in Bad Dürrheim, zur Eröffnung der Krippe auf dem Platz vor dem Göpelhaus oder im Bürgerheim in Erinnerung zu rufen. In der Adventszeit bringt sich die Harmonie zudem aktiv ein, falls rund um den Göpelhausplatz diverse Begegnungen im Stil eines lebendigen Adventskalenders stattfinden sollten.
Zukunftspläne schmiedet bereits die Vorsitzende Monika Rudolph. »Die Mitgliederwerbung findet heute auch digital statt, weshalb wir unsere Anwesenheit in den sozialen Medien verstärken«, erläutert sie und weist darauf hin, dass die Begegnungen vor Ort dennoch durch nichts zu ersetzen sind. Sie lädt alle Personen ein, die Interesse am Erlernen eines Instrumentes oder am Mitwirken in einem Blasorchester haben, in einer der Proben am Montagabend in der alten Schule in Mühlhausen vorbeizukommen.
Zusammenarbeit möglich
Rudolph zeigt sich auch gegenüber Kooperationen mit anderen Musikvereinen mit ähnlichem Mitgliederbestand offen.
Die Musikvereine könnten sich in Konzerten oder während den Auftritten gegenseitig ergänzen. Nach Aussagen eines Vereinskollegen gibt es auch bei den Rietheimer Musikanten derartige Überlegungen. »Warum solle eine Zusammenarbeit auf diesem Gebiet nicht möglich sein?« Ein Bindeglied zwischen den beiden Musikvereinen könnte auch Musikakademie-Leiter Gerhard Wolf sein, der beidseitig mit den Verantwortlichen in Kontakt steht.
Dirigent Harald Leibold verweist darauf, dass ohne Jahreskonzert eine Plattform wegfällt, um sich zu präsentieren. Der Musikverein konzentriert sich deshalb auf
Gastauftritte. Die momentane Situation bezeichnet er als schwierig. Ein Hoffnungsschimmer erkennt er dank der Motivation der Mitglieder und einer einstudierten Notenliteratur, aus der sich etwas gestalten lässt.
Quelle: Rainer Bombardi / Schwarzwälder Bote